Andries de Graeff

Arthus Quellinus, Andries de Graeff, Marmorbüste, Rijksmuseum Amsterdam

Unterschrift:

Andries de Graeff (* 19. Februar 1611 in Amsterdam; † 30. November 1678 ebenda), Ritter des Heiligen Römischen Reichs,[1] war ein Regent und Bürgermeister von Amsterdam und holländischer Staatsmann des Goldenen Zeitalters.

Er entstammte dem Geschlecht De Graeff, welches gemeinsam mit der verschwägerten Familie Bicker die politische Macht in Amsterdam, Holland, und letztlich in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen innehatte.[2] In der Ersten Statthalterlosen Periode war Andries de Graeff gemeinsam mit seinem Bruder Cornelis de Graeff einer der einflussreichsten republikanisch und staatsgesinnten Regenten der Republik und ein Gegner der politischen Ambitionen des Hauses Oranien.[3]

Andries de Graeff war einer der führenden Persönlichkeiten, die einen Beendigung des Achtzigjährigen Krieges zwischen den Vereinigten Niederlanden und dem Königreich Spanien anstreben.[4] Dieser vollzog sich 1648 beim Frieden von Münster.[5][6] Nach seines Bruders Tod im Jahr 1664 übernahm er die Leitung der Fraktion De Graeff und setzte dessen liberale, auf Ausgleich bedachte Politik fort.[7] Seine politische Haltung war charakteristisch für seine Familie: Einerseits Libertin und staatsgesinnt, andererseits, wenn auch nur bedingt, loyal gegenüber den Oraniern.[8]

De Graeff war des Weiteren im Namen der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Urk und Emmeloord.

  1. Nederlands adelsboek 1914, S. 15
  2. Biografie von Andries Bicker in der DBNL
  3. Triumph of Peace (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (englisch)
  4. Amsterdam: a brief life of the city. Von Geert Mak, Harvill Press (1999), Seite 123
  5. Oliver Krause: Die Variabilität frühneuzeitlicher Staatlichkeit. Die niederländische „Staats“-Formierung der Statthaltosen Epoche (1650–1672) als interkontinentales Regiment (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018)
  6. Buitenplaatsen in de Gouden Eeuw: De rijkdom van het buitenleven in de Republik. Herausgegeben von Y. Kuiper, Ben Olde Meierink, Elyze Storms-Smeets, S. 71 (2015)
  7. Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 5. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 2,7 MB)
  8. Pieter C. Vies: Andries de Graeff (1611–1678) ’t Gezagh is heerelyk: doch vol bekommeringen. S. 29/30 (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive) (PDF)

Developed by StudentB